8 Gründe, warum scheinbar alle mehr Geld haben als du

Wenn man heute durch die sozialen Medien scrollt, fällt es sofort auf: Überall wird von luxuriösem Lebensstil, teurer Kleidung, schicken Autos und exzessiven Urlauben berichtet. Die Frage drängt sich auf: Wie können sich alle so viel leisten? Ist das ein Spiegel der Realität oder nur eine geschickte Inszenierung? In diesem Blogbeitrag hinterfragen wir den scheinbaren Wohlstand und beleuchten acht Gründe, warum es oft so aussieht, als hätten andere mehr Geld – als sie tatsächlich haben.


Die 8 Gründe

Inszenierung und selektive Darstellung

Ein großer Teil des Eindrucks, den wir von Wohlstand haben, ist das Ergebnis einer bewussten Inszenierung. Auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. zeigen Nutzerinnen und Nutzer vor allem die glanzvollen, perfekten Momente ihres Lebens: Urlaube in exotischen Destinationen, Dinner in teuren Restaurants oder den neuesten Designer-Look.

Was meist ausgeblendet wird, sind die Herausforderungen des Alltags, finanzielle Sorgen oder auch Rückschläge. Durch diese gezielte Auswahl der positiven Aspekte entsteht ein verzerrtes Bild: Es entsteht der Eindruck, dass das Leben ständig im Überfluss ist, obwohl die Realität oft ganz anders aussieht.

Viele Influencer nutzen diese Darstellung auch bewusst, um den Eindruck von Erfolg und Wohlstand zu erwecken. Professionell inszenierte Inhalte, Kooperationen mit Luxusmarken und Sponsoring-Deals vermitteln ein Bild von Erfolg und finanzieller Sorglosigkeit.

Oft steckt dahinter ein Geschäftsmodell: Sie wollen dich beeindrucken, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Wer kennt sie nicht, die 20-Jährigen, die dir im Lamborghini den nächsten Krypto-Trading-Kurs verkaufen wollen oder dir die beste Strategie für ein profitables Dropshipping-Business anbieten!


Kein Sparverhalten

Ein weiterer Aspekt, der den Eindruck von Wohlstand verstärken kann, ist das Konsumverhalten. Viele Menschen geben einen Großteil ihres Einkommens aus, anstatt zu sparen oder zu investieren.

Dieses mangelnde Sparverhalten kann dazu führen, dass der Schein des Reichtums schnell bröckelt, sobald die Kreditkartenabrechnung eintrifft oder unvorhergesehene Ausgaben anfallen. Was nützt einem jedes Jahr das neueste iPhone, wenn man dafür kein langfristiges Vermögen aufbaut, um finanziell freier und unabhängiger zu sein?

Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland bei 10,4 Prozent. Doch dieser Wert ist nur ein Durchschnitt – manche sparen deutlich mehr, andere fast gar nichts.

Weitere Informationen zu den durchschnittlichen Sparquoten finden Sie in diesem Artikel.


Familienhintergrund und Erbschaften

Nicht selten spielt der familiäre Hintergrund eine entscheidende Rolle. Wer in eine wohlhabende Familie hineingeboren wird oder von einer Erbschaft profitiert, muss nicht unbedingt selbst ein hohes Einkommen erzielen, um seinen Lebensstandard zu halten. Solche finanziellen Startvorteile lassen den Lebensstil oft als luxuriös erscheinen, ohne dass der Betreffende zwangsläufig ein außergewöhnlich hohes Einkommen hat.

Oft muss man nicht aus einer Millionärsfamilie stammen. Schon ein Startkapital von 100.000 bis 200.000 € kann es dir erleichtern, frühzeitig in Wohneigentum zu investieren und nicht jahrelang zur Miete wohnen zu müssen. Oder es verringert deine Schuldenlast und verschafft dir einen enormen Vorteil gegenüber jemandem, der alles aus dem Nichts finanzieren muss.

Ein Beispiel: Allein die zusätzliche Rückzahlung von 100.000 € bei einer Finanzierung von 400.000 € zu 4 % senkt die gesamten Kreditkosten um 40.000 €. Ein entscheidender finanzieller Vorteil, den eine Schenkung aus der Familie bringen kann.


Berufliche Unterschiede

Entscheidend ist auch der Beruf: Je nach Branche und Spezialisierung kann das Einkommen stark variieren. So erzielen Fachkräfte in der IT-, Finanz- oder Kreativbranche oft deutlich höhere Gehälter als in anderen Berufsfeldern. Der daraus resultierende finanzielle Spielraum ermöglicht es, in einen Lebensstil zu investieren, der nach außen den Eindruck von Wohlstand vermittelt.

Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt liegt bei 52.300 €. Allerdings verdient man z.B. als Reinigungskraft oder im Hotel- und Gaststättengewerbe teilweise nur 40.000€ brutto im Jahr, als Arzt, im Management oder in gut bezahlten Branchen wie der IT- oder Finanzbranche kommt man relativ schnell in die Nähe von 100.000€ Jahresgehalt.

Allein dieser Abstand bietet den Besserverdienenden eine enorme Freiheit, die von manchen auch zur Schau gestellt wird. Deshalb sollten wir immer danach streben, das Beste aus unseren beruflichen Fähigkeiten zu machen, um uns diese Freiheit zu sichern.


Investitionen und passives Einkommen

Neben dem regulären Einkommen können Investitionen in Aktien, Immobilien oder andere Anlageformen ein zusätzliches Einkommen generieren. Wer es versteht, sein Geld sinnvoll anzulegen, schafft sich langfristig finanzielle Freiräume. Diese zusätzlichen Einkommensquellen tragen wesentlich zu einem luxuriösen Lebensstil bei – auch wenn das eigentliche Einkommen auf den ersten Blick nicht außergewöhnlich erscheint.

Ein großes finanzielles Polster strahlt eine gewisse Selbstsicherheit aus und vermittelt auch das Gefühl, finanziell privilegiert zu sein. Wenn jemand gerne in Aktien oder andere Anlageformen investiert, spricht er wahrscheinlich auch gerne darüber, was zusätzlich das Bild vermittelt, finanziell besser gestellt zu sein.


Kreditfinanzierung und Verschuldung

Der Kollege fährt wieder mit einem nagelneuen Auto zur Arbeit, verdient aber weniger als du?

Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Kreditfinanzierung. Viele Menschen leasen Autos, finanzieren teure Anschaffungen oder nutzen Kreditkarten, um ihren Lebensstil zu finanzieren. Dies vermittelt zwar kurzfristig den Eindruck von Wohlstand, kann aber langfristig zu einer hohen Verschuldung führen. Der Einsatz von Krediten verschleiert oft die tatsächliche finanzielle Situation und lässt den Lebensstil auf den ersten Blick deutlich luxuriöser erscheinen.

Du bezahlst am liebsten alles direkt, andere nutzen 0-Prozent-Finanzierungen und stottern ihre Einkäufe über mehrere Monate ab.


Unterschiedliche finanzielle Prioritäten

Nicht jeder misst Geld und finanziellen Erfolg nach den gleichen Kriterien. Während die einen jeden Cent sparen und für die Zukunft vorsorgen, investieren andere lieber in Erlebnisse und materielle Güter. Die unterschiedliche Gewichtung der Ausgaben zeigt, dass Wohlstand nicht nur eine Frage des Einkommens, sondern auch der persönlichen Prioritäten ist. Wer viel in kurzfristige Genussmomente investiert, mag oberflächlich betrachtet reicher erscheinen, obwohl ihm die langfristige finanzielle Sicherheit fehlt.

Jeder Mensch setzt andere Prioritäten. Der eine baut still und leise sein Aktiendepot für die Rente auf, der andere will immer das neueste Auto haben, wieder andere den schönsten Vorgarten. Jeder ist hier anders gestrickt, aber von außen ist das wahre Nettovermögen oft schwer einzuschätzen.


Regionale Unterschiede und Lebensstandard

Ein weiterer Grund, warum manche mehr Geld zu haben scheinen, sind regionale Unterschiede. In Großstädten und Ballungsräumen spielt der Lebensstandard eine größere Rolle. Teurere Mieten, höhere Preise für Freizeitangebote und ein allgemeiner Trend zum Luxus im städtischen Umfeld führen dazu, dass in diesen Regionen häufig ein höherer Konsum zu beobachten ist. Meist sind auch die Löhne in den Städten höher als auf dem Land.

Im Vergleich dazu gelten auf dem Land oft andere Maßstäbe und der Wunsch nach Statussymbolen ist weniger ausgeprägt. So entsteht der Eindruck, dass Menschen in der Stadt automatisch über mehr finanzielle Mittel verfügen – was aber überwiegend mehr mit dem Lebensstil als mit dem tatsächlichen Vermögen zu tun hat. Oft gleichen die höheren Lebenshaltungskosten das höhere Gehalt aus und die Ausgangssituation ist die gleiche.


Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Eindruck, andere hätten mehr Geld, nicht immer die ganze Wahrheit widerspiegelt. Es lohnt sich, hinter die Fassade zu blicken und die individuellen Lebensumstände zu betrachten, anstatt sich nur von glänzenden Bildern inspirieren zu lassen.

In einer Welt, in der Vergleiche allgegenwärtig sind, sollten wir uns bewusst machen, dass jeder seine eigene finanzielle Realität hat. Der vermeintliche Überfluss, den wir bei anderen zu sehen glauben, ist oft nur ein Teil eines komplexen Puzzles. Leider tragen auch die sozialen Medien dazu bei, dass unser Bild stark verzerrt ist.

Vielleicht ist es an der Zeit, unsere eigenen Maßstäbe neu zu definieren und uns mehr auf nachhaltige finanzielle Entscheidungen zu konzentrieren, anstatt dem oberflächlichen Glanz zu verfallen.

Wenn du mehr über Durchschnittseinkommen, Ausgaben oder Sparquoten erfahren möchtest, empfehle ich dir diesen Blogeintrag.

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