Die grössten Börsencrashes und was wir daraus lernen können

Die Welt der Börse und der Aktien kann spannend sein, birgt aber auch Risiken. Immer dann, wenn es zu einem Crash kommt, fragt man sich, ob es nicht schon vorher Anzeichen gegeben hat, um das investierte Kapital rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Und was kann man aus den großen Börsencrashs der Vergangenheit lernen und wie sollte man sich in solchen Phasen verhalten? Und inwieweit können wir Parallelen zu aktuellen Ereignissen wie dem aufkommenden Handelskrieg mit Strafzöllen ziehen und daraus eventuell eine Theorie ableiten, wie sich die Börse weiter entwickeln könnte?

In der Geschichte des organisierten Aktienhandels gab es immer wieder Phasen rasanter Kursanstiege, denen oft ebenso abrupte und schmerzhafte Einbrüche folgten. Diese als Börsencrashs bekannten Ereignisse haben nicht nur das Vermögen unzähliger Menschen vernichtet, sondern auch oft tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft gehabt. Lassen Sie uns einige der wichtigsten Ereignisse betrachten, um die Ursachen und Folgen besser zu verstehen.


Die Tulpenmanie (1637): Als Blumen zu Spekulationsobjekten wurden

Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Tulpe in den Niederlanden eingeführt und entwickelte sich schnell zu einem begehrten Sammelobjekt in den Kreisen der wohlhabenden Bevölkerung. Die steigende Nachfrage und die Seltenheit bestimmter mehrfarbiger Sorten, insbesondere der berühmten ‚Semper Augustus‘, führten zu einem kontinuierlichen Preisanstieg. Eine einzige Pflanze wurde damals für 10.000 Gulden gehandelt, während das durchschnittliche Jahreseinkommen bei 150 Gulden lag. Ein Haus in Amsterdam kostete damals ungefähr genauso viel.

Der Handel mit Tulpen entwickelte sich vom direkten Verkauf hin zu Terminkontrakten und Optionen. So entstand ein regelrechter Terminmarkt für Zwiebeln, die sich noch im Boden befanden, was die Spekulation anheizte. Der leichte Zugang zu Krediten ermöglichte es auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln, sich an diesem Spekulationsfieber zu beteiligen. Die Wirtshäuser wurden zu inoffiziellen Handelsplätzen, an denen Händler und Spekulanten ihre Geschäfte abwickelten.

Der plötzliche Fall: Das Platzen der Blase

Die Blase erreichte ihren Höhepunkt im Februar 1637, als die Preise dramatisch fielen. Ein Mangel an neuen Käufern zu den überhöhten Preisen und der Verkauf von Lagerbeständen durch einige große Händler trugen wahrscheinlich dazu bei. Als die Preise einbrachen, kam es zu Panikverkäufen, wobei einige Tulpenzwiebeln innerhalb weniger Monate bis zu 95 % ihres Wertes verloren.

Die gesamte niederländische Wirtschaft, die zu dieser Zeit eine Weltmacht war, wurde durch den Zusammenbruch nicht ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen. Der Handel mit Tulpen fand nicht an einer formellen Börse statt und war weitgehend auf ein bestimmtes Segment der Gesellschaft beschränkt.

Learning: Aus diesem Crash können wir eigentlich nur lernen, dass einzelne Hypes in bestimmten Branchen oder Teilbereichen extreme Zustände annehmen können. Teilweise hat ein Crash in hochkonzentrierten Einzelbereichen oft nur geringe Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft.


Der Wall-Street-Crash von 1929: Der Beginn der Grossen Depression

Betrachtet man die Situation in Bezug auf die Zölle, die Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit eingeführt hat, gibt es einige Parallelen zu diesem Crash.

Die 1920er Jahre waren in den USA von einem beispiellosen Wirtschaftsaufschwung und einem starken Anstieg der Aktienkurse geprägt. Optimismus und der Glaube an einen ewigen Aufwärtstrend führten zu einer weit verbreiteten Spekulation an der Börse. Viele Anleger, auch solche mit wenig Geld, kauften Aktien auf Kredit (Margin) in der Hoffnung, schnell reich zu werden. In vielen Branchen gab es eine Überproduktion, die zu einem Überangebot an Waren führte.

Der Schwarze Donnerstag und seine Folgen

Erste Anzeichen für einen Zusammenbruch des Marktes zeigten sich im Oktober 1929. Am „Schwarzen Donnerstag“, dem 24. Oktober 1929, kam es zu panikartigen Verkäufen, bei denen ein Rekordvolumen den Besitzer wechselte. Eine kurze Erholung am Freitag konnte die wachsende Unruhe nicht aufhalten. Am „Schwarzen Montag“, dem 28. Oktober, fiel der Dow Jones um fast 13 %, gefolgt vom „Schwarzen Dienstag“, dem 29. Oktober, an dem weitere 12 % verloren gingen.

Innerhalb weniger Tage verloren die Aktienmärkte Milliarden Dollar an Wert. Der Börsenkrach von 1929 war ein Wendepunkt und der Beginn der Großen Depression, der schwersten Wirtschaftskrise des 20. Der Vertrauensverlust in das Finanzsystem führte zu einer Welle von Bankenzusammenbrüchen, die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an.

Erholung: Ein langer und steiniger Weg

Die Erholung von den Verlusten des Börsenkrachs von 1929 war ein langwieriger Prozess, der sich über mehr als zwei Jahrzehnte hinzog. Der Dow Jones Industrial Average erreichte seinen Tiefpunkt am 8. Juli 1932, als er 89 % unter seinem Höchststand vom September 1929 lag. Es dauerte bis zum 23. November 1954, bis der Dow Jones seinen vorherigen Höchststand von 381,17 Punkten wieder erreichte und übertraf.

Die durch den Crash ausgelöste Große Depression führte zu weitreichenden wirtschaftspolitischen Fehlern und wurde durch den Zweiten Weltkrieg noch erheblich verlängert. Der damalige Präsident Herbert Hoover erließ ein Gesetz, das die US-Zölle auf ein Rekordniveau anhob, um die heimische Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Trotz der Warnungen von 1000 Ökonomen wurde das Gesetz durchgesetzt.

Die unmittelbaren Folgen waren dramatisch: Andere Länder reagierten mit eigenen Zollerhöhungen (Gegenzöllen), was zu einem erheblichen Rückgang des internationalen Handels führte. Zwischen 1929 und 1933 sanken die US-Importe um 66 % und die Exporte um 61 %. Der Welthandel schrumpfte um etwa 65 %, was die Weltwirtschaftskrise verschärfte. Kommt dir das teilweise bekannt vor?

Die Arbeitslosenzahlen blieben nach dem Crash über Jahre hoch, die Wirtschaft erholte sich nur langsam. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und mit neuen wirtschaftspolitischen Ansätzen erholten sich die USA allmählich von der Krise.

Learning: Aus dieser Krise können wir lernen, dass wir solche Zeichen wie den schwarzen Donnerstag / Monatag (oder welcher Tag auch immer) nicht ignorieren dürfen. Er zeigt am Ende einen viel zu aufgeblasenen Markt, der sehr emotional und schnell reagiert. Gerade in der heutigen Zeit der ewigen Gewinnerjahre sollte uns dieser Crash eine Mahnung sein.

Learning: Gleichzeitig zeigt uns der Crash deutlich, dass Maßnahmen wie Zollerhöhungen nur Verlierer kennen.


Schwarzer Montag (1987): Ein globaler Schock durch Computerhandel

Nach einem mehrjährigen Bullenmarkt, in dem sich die Aktienkurse verdreifacht hatten, war der Markt 1987 anfällig für eine Korrektur. Eine Kombination aus geopolitischen Ereignissen, steigenden Zinsen und Sorgen über das US-Handelsdefizit trugen zur Verunsicherung bei. Eine wichtige Rolle spielte das Aufkommen des computergestützten Handels, insbesondere die so genannten „Portfolio Insurance“-Strategien. Diese automatisierten Handelsprogramme waren darauf ausgelegt, bei fallenden Kursen automatisch Verkaufsaufträge auszulösen, um Portfolios abzusichern.

Ursachen: Überhitzter Markt und neue Handelstechnologien

Der Tag des Schreckens: Panik an den Börsen weltweit

Am Montag, dem 19. Oktober 1987, erlebten die weltweiten Aktienmärkte einen dramatischen Einbruch. Der Dow Jones Industrial Average brach an diesem Tag um 22,6 % ein, was den größten prozentualen Tagesverlust in seiner Geschichte darstellte. Der S&P 500 verzeichnete ein ähnliches Minus von rund 20 %. Automatisierte Verkaufsprogramme trugen wesentlich zur Beschleunigung des Kursverfalls bei, da sie eine Kettenreaktion auslösten und weitere Anleger zu Panikverkäufen veranlassten. Die Verluste an den globalen Märkten wurden auf 1,7 Billionen US-Dollar geschätzt.

Überraschenderweise erholten sich die Aktienmärkte relativ schnell von den Verlusten des Schwarzen Montags. Diese rasche Erholung wurde unter anderem dem entschlossenen Eingreifen der Federal Reserve zugeschrieben, die die Zinsen senkte und Liquidität in den Markt pumpte. Darüber hinaus blieben die wirtschaftlichen Fundamentaldaten weitgehend intakt, was das Vertrauen der Anleger stärkte.

Insgesamt hatte sich der Markt nach rund 2 Jahren wieder von den Höchstständen vor dem Schwarzen Montag erholt.

Learning: Auch hier war letztlich ein aufgeblähter Markt für den Crash verantwortlich. Letztlich braucht die Börse von Zeit zu Zeit scharfe Korrekturen, um zu vernünftigen Bewertungsmaßstäben zurückzukehren und die Gier wieder etwas einzudämmen.


Die Dotcom-Blase (2000-2002): Euphorie und Ernüchterung im Internetzeitalter

Ende der 1990er Jahre erlebte das Internet einen rasanten Aufschwung, der zu einem enormen Hype um Internet- und Technologieunternehmen führte. Investoren waren euphorisch und glaubten an das unbegrenzte Wachstumspotenzial dieser „New Economy“-Unternehmen, oft unabhängig von deren tatsächlichen Gewinnen oder tragfähigen Geschäftsmodellen.

Viele junge Internet-Firmen gingen an die Börse (Initial Public Offerings, IPOs) und zogen große Mengen an Kapital an, obwohl sie oft keine oder nur geringe Umsätze erzielten. Die Aktienkurse dieser Dotcom-Unternehmen schossen in die Höhe, getrieben von Spekulationen und der Angst, eine einmalige Chance zu verpassen.

Ursachen: Internet-Hype und überzogene Erwartungen

Das Platzen der Blase: Von Boom zu Crash

Im März 2000 begann die Dotcom-Blase zu platzen, als immer deutlicher wurde, dass viele der hoch bewerteten Unternehmen die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten. Gewinnwarnungen häuften sich und erste Insolvenzen prominenter Dotcom-Unternehmen wie Pets.com und Boo.com erschütterten das Vertrauen der Anleger. Panikverkäufe setzten ein und die Aktienkurse von Technologie- und Internetunternehmen brachen dramatisch ein. Der technologielastige NASDAQ-Index verlor zwischen März 2000 und Oktober 2002 rund 78 % seines Wertes. Viele Dotcom-Unternehmen verschwanden ganz vom Markt und die Anleger erlitten massive Verluste.

Die Erholung nach dem Platzen der Dotcom-Blase verlief langsam und war sektorspezifisch. Während sich der breite Markt, gemessen am S&P 500 oder einem überschaubareren Index wie dem Dow Jones, innerhalb von etwa sieben Jahren von den Verlusten erholte, brauchte die NASDAQ deutlich länger, um neue Höchststände zu erreichen.

Einige Technologieunternehmen mit soliden Geschäftsmodellen wie Amazon und eBay überlebten und florierten, viele andere verschwanden für immer.

Learning: Leider ist die Menschheit nicht klüger geworden und es wird auch heute noch massiv in Unternehmen investiert, die noch keine Gewinne erwirtschaften. Eine gewisse Investition in die Zukunft ist richtig und wichtig, aber gerade als Privatinvestor muss man sich bewusst sein, dass die Profitabilität eines neuen Unternehmens oft viele Jahre dauern kann und gerade bei neu aufkommenden Trendthemen nur wenige Unternehmen überleben. Das erleben wir gerade unter anderem im KI-Sektor, wo am Ende auch nur wenige große Player übrig bleiben.

Learning: Darüber hinaus lehrt uns dieser Crash Diversifizierung, da andere Sektoren außerhalb der IT-Branche diesen Crash bei weitem nicht so stark erlebt haben und relativ stabil geblieben sind.


Die globale Finanzkrise (2008-2009): Eine Krise des Kreditwesens

Die globale Finanzkrise von 2008-2009 hatte ihren Ursprung in einer Immobilienblase in den USA. Niedrige Zinsen und laxe Kreditvergabestandards führten zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise und zu einer Zunahme von Hypothekenkrediten an Kreditnehmer mit geringer Bonität. Diese Hypotheken wurden zu komplexen Finanzprodukten wie Mortgage Backed Securities und Collateralized Debt Obligations gebündelt und an Investoren weltweit verkauft. Viele dieser Produkte erhielten hohe Kreditratings, obwohl sie mit riskanten Subprime-Krediten (von Kreditnehmern mit schlechter Bonität) unterlegt waren.

Ursachen: Immobilienblase und riskante Finanzprodukte

Der Höhepunkt der Krise: Der Zusammenbruch von Lehman Brothers

Die Krise erreichte ihren Höhepunkt im September 2008 mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers. Dieses Ereignis löste eine weltweite Panik auf den Finanzmärkten aus. Die Kreditmärkte froren ein, die Banken misstrauten einander und stellten die Kreditvergabe weitgehend ein. Die Aktienmärkte brachen weltweit ein. Zwischen Januar und Oktober 2008 verloren die wichtigsten Aktienindizes zwischen 30 und 50 Prozent ihres Wertes. Regierungen und Zentralbanken reagierten weltweit mit massiven Rettungspaketen und Konjunkturprogrammen, um das Finanzsystem zu stabilisieren und eine noch tiefere Rezession zu verhindern.

Die Erholung von der globalen Finanzkrise verlief langsam und ungleichmäßig und dauerte teilweise 5-6 Jahre. Während sich die Aktienmärkte relativ schnell erholten, dauerte es länger, bis die Realwirtschaft wieder Tritt fasste. Die Arbeitslosigkeit blieb in vielen Ländern über Jahre hoch, das Wirtschaftswachstum verhalten. Die Krise führte zu einer stärkeren Regulierung des Finanzsektors und zu einer erhöhten Sensibilität für systemische Risiken. Viele Länder kämpften in den Folgejahren mit einer hohen Staatsverschuldung, die aus den Rettungspaketen resultierte.

Learning: Dieser Crash lehrt uns letztendlich, nur Finanzprodukte zu verwenden, die wir auch wirklich verstehen. Derivate oder ähnliche Konstruktionen auf einen Basiswert sind oft sehr komplex und werden von den wenigsten verstanden. Investitionen in klassische Anlageformen wie Edelmetalle in physischer Form oder Aktien sind hier deutlich transparenter.


Der Corona-Crash (2020): Eine Pandemie erschüttert die Märkte

Der Corona-Crash im Jahr 2020 wurde durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst, die eine weltweite Gesundheitskrise auslöste und zu erheblicher wirtschaftlicher Unsicherheit führte. Die Regierungen reagierten mit Blockaden und Reisebeschränkungen, was zu Produktionsstopps und einem starken Rückgang der Konsumausgaben führte. Die Angst vor einer möglichen Rezession und einem weltweiten Konjunkturrückgang führte zu einem massiven Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten.

Ursachen: Weltweite Gesundheitskrise schafft wirtschaftliche Unsicherheit

Der rasante Absturz: Panikverkäufe im März 2020

Ab dem 20. Februar 2020 begannen die Aktienmärkte weltweit abrupt zu fallen. Die Verkäufe intensivierten sich im März und führten an mehreren Tagen zu heftigen Kursverlusten. Am 9. März, dem sogenannten „Schwarzen Montag I“, fiel der Dow Jones um 7,79 %. Am 12. März („Schwarzer Donnerstag“) fiel der Dow um 9,99 %. Der größte Tagesverlust ereignete sich am 16. März („Schwarzer Montag II“), als der Dow um 12,93 % einbrach. Insgesamt verlor der Dow Jones im März 2020 rund 37 % seines Wertes. Andere wichtige Indizes wie der S&P 500 und die NASDAQ verzeichneten ähnlich starke Einbrüche.

Nach dem Tiefpunkt im März 2020 erholten sich die Aktienmärkte überraschend schnell. Unterstützt wurde die Erholung durch massive geld- und fiskalpolitische Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken. Bereits im April 2020 befanden sich die globalen Aktienmärkte wieder in einem Bullenmarkt. Der S&P500 erreichte sein Vorkrisenniveau im November 2020, rund acht Monate nach Beginn des Crashs. Diese schnelle Erholung macht den Corona-Crash zum kürzesten Börsencrash der letzten 150 Jahre. Diese Erholung nach dem Crash wird von vielen als V-Formation bezeichnet, da die Erholung genauso schnell einsetzte wie der Crash selbst.

Dieser Crash war (ohne Verschwörungstheorien aufkommen zu lassen) in Summe der am wenigsten selbstverschuldete Crash von allen. Allerdings haben die zahlreichen Lockdowns und die enormen Geldmengen, die in das System gepumpt wurden, in Summe eine Kettenreaktion ausgelöst und die globalen Lieferketten und das Preisgefüge über Jahre nachhaltig verschlechtert.

Learning: Dieser Crash lehrt, dass durch die vielen neuen Anleger an der Börse Erholungen teilweise sehr schnell erfolgen können. Wer komplett aus dem Markt aussteigt, verpasst unter Umständen die besten Börsentage. Deshalb ist es sinnvoll, bei einem Crash nicht bis zum „Tiefpunkt“ zu warten, sondern schrittweise zu investieren.


Schlussfolgerung: Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft

Die Geschichte der Börsencrashs lehrt uns, dass diese Ereignisse ein wiederkehrendes Merkmal der Finanzmärkte sind. Jede Krise hatte ihre eigenen Ursachen und Folgen, aber es lassen sich auch wiederkehrende Muster erkennen.

Eines der wichtigsten Muster ist das Entstehen von Spekulationsblasen, die häufig durch übertriebenen Optimismus, Herdenverhalten und die Angst, Gewinne zu verpassen (FOMO), angetrieben werden. Neue Technologien, (Finanz-)innovationen oder scheinbar sichere Anlagen können in solchen Phasen zu irrationalen Überbewertungen führen. Aber auch unvorhergesehene Ereignisse wie Pandemien oder Kriege können den Markt stark erschüttern.

Während der Blasenbildung (vor dem Crash)

Was können wir also aus diesen historischen Ereignissen lernen und wie sollten wir handeln? Zunächst ist es wichtig, sich der Anzeichen einer möglichen Blase bewusst zu sein: extrem schnell steigende Preise ohne fundamentale Rechtfertigung, eine breite Beteiligung unerfahrener Anleger und eine allgemeine Euphorie, die alle Warnungen in den Wind schlägt. Das Erkennen einer (Teil-)Blase ist inzwischen relativ einfach geworden, da die einschlägigen Börsenmedien dann in der Regel nur noch über diese einzelnen Trendthemen berichten.

Diese Phasen sollten genutzt werden, um Risikopositionen abzubauen, bevor der Markt zu bröckeln beginnt.

Gleichzeitig schadet es nicht, in diesen Phasen, sein Portfolio stärker zu diversifizieren und Cash-Bestände aufzubauen. Dabei geht es nicht darum, sein Portfolio zu verkaufen, sondern sich nur gegen einen möglichen Abschwung besser abzusichern. Denn die Kristallkugel, wann dieser eintritt, wurde leider noch nicht erfunden.

Während des Absturzes

Bei einem Börsencrash ist es wichtig, nicht in Panik zu verfallen. Historisch gesehen haben sich die Märkte nach jedem großen Crash wieder erholt, auch wenn dies manchmal Jahre dauern kann. Wenn der Crash dann wirklich mit voller Wucht kommt, ist es wichtig, die Motivation zu behalten und dies als Kaufgelegenheit zu nutzen. Genau in diesen Phasen wird das große Geld gemacht, weil man endlich wieder zu günstigen Preisen sein Portfolio aufstocken kann.

In der Regel werden bei einem Crash von den Marktteilnehmern zuerst die Risikopositionen abgestoßen. Wenn der Aufschwung kommt, wird meist auch zuerst in die vermeintlich grösseren und sichereren Anlagen/Aktien investiert. Überlege dir bei einem Crash, wie viel Geld du investieren möchtest, aber steige nicht sofort vollständig ein. Warte die ersten 10-15% Kursverlust „in Ruhe“ ab. Eine gängige Praxis ist es, das Kapital in mindestens 3 Teile aufzuteilen und bei jedem größeren Rücksetzer stückweise einzusteigen.

Schlussworte

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Geschichte über die vergangenen Börsencrashs vermitteln und eine kleine Idee wie du in diesen Zeiten agieren kannst. Lass den Kopf nicht hängen, wenn dein Portfolio eine Korrektur erfährt, das sind die Phasen, in denen du deine Einstandskurse günstig aufbessern kannst und langfristig die beste Performance erzielst.

Charts sind von TradingView.

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